1. Die Geschichte des Oxenwegs

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten bis zu 200 Ochsen von der ungarischen Puszta nach Augsburg oder Nürnberg transportieren. Mit den Möglichkeiten einer ausgeklügelten Logistik kein Problem, oder? Vor 500 Jahren standen den Menschen diese Errungenschaften nicht zur Verfügung.

Die "Cowboys" des Mittelalters und der Frühen Neuzeit führten die Ochsherden bei widrigsten Umständen, auch in Kriegszeiten und bei jedem Wetter mehrere Wochen quer durch Europa. Dabei sollten Zeitpläne eingehalten, Räuber und wilde Tiere ferngehalten und keine Tiere krank werden oder verloren gehen. Dies war eine logistische Glanzleistung, die zwischen 1350 und 1750 aufrecht erhalten wurde, um den Fleischhunger der Bürger zu befriedigen.

Während der Jakobsweg, Handelsstraßen wie die Bernstein- oder die Seidenstraße und auch die römischen Heeresstraßen allgemein bekannt sind, ist der „Europäische Oxenweg“ für viele Menschen noch ein unbeschriebenes Blatt, obwohl der Ochsenhandel in Europa lange Zeit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstellte. Erst der Augsburger Altstraßenforscher Dr. Hermann Volkmann und die Historikerin Dr. Christina Dalhede setzten die ersten Impulse, diesen alten Handelsweg wieder näher zu erkunden. Ausgehend vom Wittelsbacher Land begann 2004 die Wiederbelebung des historischen Osenweges. Aus dem altbairischen Oxenweg wurde im Laufe der Jahre der Europäische Oxenweg, an dem sieben LEADER-Regionen aus Deutschland, Österreich und Ungarn beteiligt sind.

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